Über den Verein

Die Initiative Wriezener Bahn e.V. vertritt alle Menschen, Unternehmen und Gebietskörperschaften entlang der Bahnstrecke Ahrensfelde, Werneuchen, Tiefensee und Wriezen, die ein Interesse an der Reaktivierung der Wriezener Bahn haben. Wir setzen uns für den direkten Anschluss von Wriezen an die Bundeshauptstadt Berlin ein.

Die Strecke wurde 1998 auch mangels Nachfrage eingestellt. Mittlerweile ächzen die Kommunen im Speckgürtel unter dem Druck steigender Einwohnerzahlen, während auch auf Grund des schlechten Öffentlichen Personen -(Nah-)Verkehrs das Oderbruch und Wriezen abgehängt bleiben.

Quer über alle Parteien in den Kommunen, im Landkreis und auch im Landtag sowie in den Verwaltungen entlang der Strecke herrscht Einigkeit darüber, dass die Strecke reaktiviert werden muss.

Mit bürgerschafltichem Engagement wollen wir die Landesregierung in ihrem Entscheidungsprozess begleiten und beraten, sowie aktiv Aufgaben rund um die Reaktivierung wahrnehmen.

Machbarkeitsstudie des Landes eröffnet neue Perspektiven und Schritte

Am Dienstag, den 16.12., wurden in Werneuchen die Ergebnisse der vom Land Brandenburg beauftragten Machbarkeitsstudie für die mögliche Reaktivierung der Wriezener Bahn vorgestellt. Für uns war das ein überraschendes Ergebnis, mit dem wir bedingt zufrieden sein können. Warum? 

Überraschend ist nicht das positive Ergebnis selbst, das wir aus dem Infrastrukturausschuss im Landtag bereits wussten. Jedoch ist eine der beiden Varianten, die nun weiterverfolgt werden soll, eine positive Überraschung! Ob wir damit auch zufrieden sein können, hängt davon ab, ob Land und VBB weiterhin mit angezogenen Bremsen fahren, oder ob sich der Prozess jetzt beschleunigt.

Zunächst kurz die beiden Varianten: Die erste Variante entspricht im Wesentlichen der von uns untersuchten Möglichkeit, die Strecke auf 80 Stundenkilometer auszubauen. Die zweite sieht einen Streckenausbau auf 140 Stundenkilometer vor. So mutig waren wir in unserer Studie nicht. Diese höhere Geschwindigkeit bedeutet höhere Planungsleistungen und andere technische und bauliche Voraussetzungen. Dass diese Variante offensichtlich als die vielversprechendere Möglichkeit angesehen wird, ist spannend und positiv.

Die Logik dahinter ist aber nachvollziehbar: Bei der höheren Geschwindigkeit würde kein Kreuzungspunkt zwischen Werneuchen und Wriezen benötigt werden, bei der langsameren Variante jedoch schon. Deshalb wären die Gesamtinvestitionskosten bei der schnelleren Variante geringer. Hinzukommt, dass dann nicht mehr Wriezen der Endhaltepunkt wäre, sondern Eberswalde. Das hätte den enormen Vorteil, dass auch von Bad Freienwalde eine Direktverbindung nach Berlin bestehen würde. Und schließlich würde die Fahrtzeit zwischen Wriezen und Werneuchen nur 26 Minuten betragen, statt 33 Minuten wie in der langsameren Variante – damit steigt die Attraktivität der Strecke noch einmal deutlich.

Warum wir nicht völlig zufrieden sein dürfen: Seit der Verein sich mit der Strecke beschäftigt, sind die Baukosten explodiert. Waren wir nach dem Preisstand von 2016 noch von rund 40 Millionen Investitionskosten ausgegangen, haben wir 2022 selbst schon mit 90 Millionen gerechnet. 

Hätte das Land nicht jahrelang auf die Bremse getreten, wären wir mit wesentlich weniger Geld schon wesentlich weiter. 

Beruhigend ist, dass die Machbarkeitsstudie trotz der steigenden Investitionskosten zu einem positiven Ergebnis kommt. Aber spätestens jetzt ist der Punkt erreicht, an dem auch das Land dringend Tempo machen müsste. Es wird Zeit, dass die Regierung den Menschen in unserer Region zeigt: wir nehmen Euch wahr, wir nehmen Euch und Eure Wünsche ernst und wir sorgen dafür, dass Ihr Anschluss an die Bundeshauptstadt bekommt, statt Euch weiter abzuhängen. Laut Aussagen in dem Termin am 16.12. soll die Kosten-Nutzen-Analyse 2026 fertig werden, das ist ein brauchbarer Zeithorizont.

Nächster Schritt: Die Kosten-Nutzen-Analyse. An dieser kann die Reaktivierung natürlich scheitern, zumal die Bundesregierung gerade zeigt, dass ihr Straßen wichtiger sind als Bahnverkehr, ein Verharren in der Bonner Verkehrspolitik der 80er Jahre. Aber ein negatives Ergebnis ist immer noch besser als gar kein Ergebnis. Dann könnte man abschließen. Für uns geibt es jedoch genügend Anlass zum Optimismus. Die Machbarkeitsstudie bestätigt die Arbeit unseres Vereins in vielen Punkten und es wird durchaus auch positiv wahrgenommen, wie geschlossen wir in der Region hinter der Bahn stehen. Zum anderen lassen viele Details der Machbarkeitsstudie vermuten, dass das Verhältnis der Kosten und des Nutzens im laufenden Betrieb deutlich positiv ausfallen werden – letztendlich muss ja dieser laufende Betrieb dauerhaft finanzierbar sein, das erscheint momentan gut möglich.

Die komplette Machbarkeitsstudie des Landes steht auf der Website des Infrastrukturministeriums öffentlich zum Download bereit:

https://mil.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/2025-12-11_MBS-Reaktivierung-BB_Abschlussbericht_Werneuchen-Wriezen.4650641.pdf

Vor der Wahl: Wie stehen Brandenburger Parteien zur Reaktivierung?

In der laufenden Legislaturperiode wurde viel Zeit vertan, statt beherzt Reaktivierungen in Brandenburg voranzutreiben. Dabei waren sich doch alle Parteien einig, dass die Wriezener Bahn ein wichtiges Infrastrukturprojekt für die gesamte Region sei.

Wir wollten von den wichtigsten demokratischen Parteien wissen, wie sie sich nach der Wahl für schnellere Reaktivierungen einsetzen werden. Unsere Fragen:

Frage 1: In der jetzigen Wahlperiode wurden stillgelegte Bahnstrecken ausgewählt, um auf ihre Reaktivierungswürdigkeit untersucht zu werden. Die Untersuchungen werden in dieser Wahlperiode offensichtlich nicht abgeschlossen. Welchen Zeitplan hat Ihre Partei, um bei eventueller Regierungsbeteiligung die Machbarkeitsstudien ‐ insbesondere der Wriezener Bahn von Werneuchen bis Wriezen – abzuschließen?

Frage 2: In der Folge: welchen Zeitplan haben Sie, um bei entsprechend festgestellter Wirtschaftlichkeit die Reaktivierung der Wriezener Bahn umzusetzen?

Frage 3: Angenommen, Ihre Partei wird nicht die/den Infrastrukturminister:in stellen, wie wollen Sie gegebenenfalls im Koalitionsvertrag eine für die Mobilitätswende unabdingbar wichtige Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken, insbesondere der Wriezener Bahn, so verhandeln, dass die/der Infrastrukturminister:in zwingend die zeitnahe Reaktivierung durchführen muss?

Die Antworten finden Sie > hier!

Warum sind SIE für die Reaktivierung?

Karsten Ilm, Bürgermeister Wriezen

Die Reaktivierung wird es einfacher machen, Fachkräfte hier herzuholen, die von Unternehmen vor Ort dringend gesucht werden. Und ich freue mich, wenn am Wochenende Touristen kommen, was uns ja auch wieder hilft.

Frauke Bohge, Berlin

Ich bin immer für die Bahn!

Christian Göritz-Vorhof, Strausberg

Die Bahn ist ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, das reaktivieret werden muss. Als Strausberger würde ich es auch begrüßen, weil dadurch grundsätzlich Autofahrten nach Strausberg Nord vermieden werden und damit mehr freie Park-and-Ride Parkplätze für andere Pendler zur Verfügung stünden.

Jörg Krieger, Reichenow

Ich bin erst einmal grundsätzlich für alles, was an Mobilität vom Auto wegkommt. Da gehört die Schiene wesentlich dazu. Wenn unsere Region in der Lage sein sollte, die stillgelegte Bahn zu reaktivieren, würde mich das sehr freuen!

Astrid Tamm,
Bad Freienwalde

Ich fahre prinzipiell gern Bahn, um Leute kennenzulernen und weil eine Bahnfahrt immer ein bisschen wie Urlaub ist. Und deshalb bin ich auch für die Reaktivierung der Wriezener Bahn.

Hendrik Martens, Oderaue

Ich lebe und arbeite im Oderbruch. Es gibt das eine oder andere, weswegen wir immer gern mal nach Berlin fahren. Und ich finde es wirklich nervig, da mit dem Auto hinzufahren. Dann gibt es natürlich auch den Umweltaspekt - die Bahn ist das bessere Verkehrsmittel.

Machbarkeitsstudie ist fertiggestellt

Unterlagen an Infrastrukturminister und VBB übergeben

Es ist die umfangreichste Aufgabe, die der Verein bisher hatte: Eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Wriezener Bahn zu erstellen. Dank der Finanzierung durch die Städte Wriezen, Bad Freienwalde, Werneuchen, die Ämter Falkenberg-Höhe und Barnim Oderbruch und die Gemeinde Ahrensfelde haben wir das Unternehmen team red beauftragt, die Studie durchzuführen. In ihren Grundzügen wurde die Studie im Juni 2022 fertig und der Öffentlichkeit im Wriezener Rathaus präsentiert. Da zu diesem Zeitpunkt vom Bundesverkehrsminister die Standardisierte Bewertung für Reaktivierungen noch nicht abschließend überarbeitet worden war, hat team red zu Beginn dieses Jahres eine Ergänzung nachgereicht, die auf den neuen Bewertungskriterien beruht.

Die Machbarkeitsstudie wurde zwischenzeitlich vom VBB abgerufen, der prüft, inwieweit unsere vereinseigene MBS Grundlage der MBS des Landes sein kann und zeitliche Abläufe beschleunigen hilft. In einem persönlichen Gespräch hat der Vereinsvorstand zusammen mit dem Wriezener Bürgermeister Karsten Ilm die MBS mittlerweile auch Infrastrukturminister Beermann übergeben.

Der Bericht kann hier als PDF abgerufen werden:

220608 Bericht final QM_ÖV.pdf

Der Anhang „Abschätzung des möglichen Nutzen-Kosten-Indikators bei der Reaktivierung der Wriezener Bahn von Werneuchen bis Wriezen“ kann bei Bedarf beim Vorstand angefordert werden.

Aktuelles

Verein präsentiert sich mit neuem Logo

Endlich präsentiert sich die Initiative Wriezener Bahn e.V. mit einem "richtigen" Logo, das zukünftig Verwendung auf Werbemitteln finden wird. Es ist seit heute in einer der beiden Varianten ja auch schon im Kopf der Website sichtbar.

Mitgliederversammlung 2023 kommt im Rathaus zusammen

Am 15. Februar 2023 lud die Initiative Wriezener Bahn e.V. zu ihrer Mitgliederversammlung ins Wriezener Rathaus. Themen neben der Machbarkeitsstudie und den Finanzen auch die geplante Entwicklung von Logo und Werbemitteln.